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Ausflug nach Bitche





Vorgeschichte und Ziel des Ausflugs nach Bitche








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Als ich in Frankreich lebte (1989-98), sah ich im französischen Fernsehen eine Dokumentation....


...über die Initiativen im Elsass und in Lothringen, die sich seit Mitte der 80er Jahre, manche schon länger, um die Restaurierung der Festungen der Maginotlinie für touristische Besichtigungen kümmern: die Maginotlinie als Museum besonderer Art.

Wieder nach Deutschland zurückgekehrt, sah ich dann einen Film in Arte über die Stadt Bitche und ihre wechselvolle Geschichte als deutsch-französischer Grenzort (alte deutsche Schreibweise: Bitsch). Nicht nur die nahe gelegenen Anlagen der Maginotlinie, sondern auch die ältere Zitadelle, die ganz im Mittelpunkt der Stadt steht, machten den Ort ideal für eine historische Exkursion mit einer 10. Klasse.

Die im 17. Jh. unter Ludwig XIV. von seinem berühmten Festungsarchitekten Vauban erbaute Zitadelle spielte erst im deutsch-französischen Krieg 1870/71 ihre wichtigste Rolle bei der Verteidigung gegen preußische und bayrische Truppen.

Ebenso wie 1940 die Maginotlinie war die Festung praktisch uneinnehmbar und konnte dennoch die Niederlage Frankreichs nicht abwenden, weil Entscheidungen und Fehlentscheidungen anderswo fielen: eine Parallele über sieben Jahrzehnte hinweg, in der Bitche wie ganz Elsass-Lothingen viermal die nationale Zugehörigkeit wechselte: seit Ludwig XIV. französisch, wurde es 1871 deutsch, 1918 wieder französisch, 1940 wieder deutsch und 1945 wieder französisch.

Nach einem ersten missglückten Anlauf zu einem Lehrausflug 2001, der daran scheiterte, dass ich mich zu spät um die Planung gekümmert hatte (wir bekamen keine Unterkunft mehr), habe ich die Exkursion diesmal langfristig vorbereitet. Die günstige Unterbringung in dem am Ortsrand von Bitche gelegenden Village de Vacances (VVF Familles) an einem Teich (Etang de Hasselfurth) spielte dabei auch eine große Rolle.

Ziel der Exkursion war es, einen Aspekt des Lehrplans Geschichte der Kl. 10 vor Ort anschaulich greifbar zu machen und umgekehrt in den Unterricht zur Geschichte der beiden Weltkriege einen Schwerpunkt zum deutsch-französischen Verhältnis zu integrieren. Die Besichtigung der Monumente hatte dabei trotz ihres musealen Realismus nichts vom „Kriegsspiel“, vielmehr ging es darum, am Beispiel der Maginotlinie den grandiosen Irrtum einer angeblich unüberwindlichen Verteidigung nachzuempfinden, der ganz Frankreich in den 30er Jahren gegenüber der Bedrohung durch das nationalsozialistische Deutschland auf einen politischen Irrweg geführt hat.

Ein zweiter Aspekt bestand darin, die beiden Fächer Geschichte und Französisch mehr miteinander zu verknüpfen und die Schüler auch in das französische Ambiente eintauchen zu lassen, auch wenn es eine Grenzregion betraf, in der große Teile der Bevölkerung noch Deutsch sprechen und ihre regionale Identität diesbezüglich wahren wollen.

So legte ich Wert darauf, dass die Führungen vor Ort sowie die abschließende Diskussion mit dem Konservator des Museums der Zitadelle zunächst in Französisch geführt wurden und bei Bedarf in Deutsch ergänzt werden konnten.

Der Lehrausflug erfolgte zusammen mit meiner Kollegin Heidrun Weigel.

 

Infos/Kontakt +

Programm +

(und Dank an):

www.ville-bitche.fr
mailto:office.tourisme.bitche@wanadoo.fr

Association Fort Casso:
www.thissen-laboratories.com/casso/

von Dr. Wolfgang Geiger

Webteam, 24.09.03, 30.04.2006