Overclocking
Bild vergrößernZu allererst einmal eine grundsätzlicher Erklärung zum Prozessortakt:
Das Mainboard gibt den Grundtakt Front Side Bus (FSB) vor. Dieser sagt aus, wie viele Rechungen pro Sekunde durch geführte werden könnten, und wie groß die Übertragungsgeschwindigkeit ist. Ein Takt von einem Hertz bedeutet also eine Rechenleistung in einer Sekunde.

  1 Hz = 1 Rechenleistung pro Sekunde
1 KHz = 1.000 Rechenleistungen pro Sekunde
1 MHz = 1.000.000 Rechenleistungen pro Sekunde
1 GHz = 1.000.000.000 Rechenleistungen pro Sekunde

Die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen dem Mainboard und den anderen Komponenten ergibt sich aus folgender Erklärung:
Ein 32-Bit-System, so wie es am häufigsten zu finden ist, sagt aus, dass pro Schwingung des jeweiligen PCI-Taktes 32-Bit übertragen werden. Bei einem PCI-Takt von 33 MHz wären das 1056000000 Bit, also 125,89 Megabyte pro Sekunde.
Aus dem FSB geht der Prozessortakt hervor, indem er multipliziert wird. Generell gehen alle Taktraten des PCs aus dem FSB hervor, sie werden durch Multiplikatoren und Teiler erzeugt.

Also ergeben sich für den aufstrebenden Overclocker zwei Möglichkeiten den Prozessor zu übertakten. Zuerst einmal lässt sich mit dem FSB der Takt des Prozessors anheben, Nachteil ist allerdings bei dieser Methode, dass das gesamte System übertaktet wird. Da andere Komponenten deutlich anfälliger für Fehler nach der Übertaktung werden, ist diese Methode nur bis zu einem gewissen Punkt geeignet. Die bessere Möglichkeit ist es den Multiplikator des Prozessors anzuheben. Die Erhöhung des FSB und des Multiplikators ist im BIOS oder direkt auf der Hardware mit so genannten Jumpern möglich. Manche Hersteller sperren diese Möglichkeit im BIOS, auch ist der Multiplikator oft fest in den Prozessor verlötet, sodass wiederum gelötet werden muss, um ihn zu verändern. In einigen Fällen ist er so eingebaut, das er gar nicht verändert werden kann. Dann lässt sich nur der FSB anheben.
Es kann auch zum Problem werden diesen anzuheben, falls es im BIOS nicht möglich ist und kein Jumper vorhanden sein sollte. Es gibt dafür extra Programme, die den FSB auslesen und verändern können.

Wenn nun das Übertakten an sich abgeschlossen ist und alles stabil läuft, gibt es noch zwei Dinge zu beachten:
Zuerst benötigt ein übertakteter Prozessor bzw. PC mehr Strom, wenn der Prozessor übertaktet wurde muss man ab einer gewissen Taktung die Stromzufuhr zum Prozessor verstärken. Dies lässt sich mit der V-Core Angabe im BIOS bewerkstelligen.
10% mehr Strom lassen 10-15% Takterhöhung zu. Das Netzteil kann bei einer solchen Erhöhung durchaus an seine Grenzen stoßen, vor allem bei Komplett-Systemen. Dann muss ein stärkeres Netzteil eingebaut werden.
Zum anderen entsteht durch die Übertaktung mehr Wärme, weshalb ein größerer oder und stärkere Kühler nötig wird. Beim extremen Overclocking reichen oft normale Kühler nicht mehr aus, sodass eine ebenso extreme Kühlung nötig wird (Trockeneis/Stickstoff).

Wie weit sich ein Prozessor übertakten lässt hängt auch vom so genannten Stepping ab, je niedriger es ist, desto besser. Das Stepping hängt von der Mikroarchitektur und der Qualität des Rohmaterials des Prozessors ab.