

 

Das Musical „Hairspray“ macht Akteuren und Publikum Spaß auf mehr
über die Premiere berichtet Daniel Herisch
Auch in diesem Schuljahr 2014/15 fand das alljährliche Sommermusical der Dreieichschule statt. Titel dieses Jahr: „Hairspray – Das Broadway Musical“. Die Geschichte zu diesem Musical ist schnell erzählt: Uraufgeführt wurde es 2002 am New Yorker Broadway Theater mit Namen Neil Simon Theatre und feierte dort mit mehr als 2.500 Vorstellungen bis 2009 einen Erfolg nach dem anderen. Inhaltlich beruht es auf dem 1988 entstandenen Film Hairspray von John Waters. Genau dieses Musical sollte nun als Vorlage für das diesjährige Sommermusical der Dreieichschule dienen. Von den mitspielenden Akteuren konnte man erfahren, dass sie jede freie Minute in das Proben des Musicals gesteckt haben. So ging ich – wie auch die anderen Zuschauer - mit gespannter Erwartung in die Aufführung am Abend des 21. Juli. Allen war bewusst, dass keiner der mitspielenden Schüler ausgebildete oder gar erfahrene Schauspieler sind, dennoch wusste ich, dass all die Jahre zuvor jedes Mal ein tolles Ergebnis aus der Zusammenarbeit von Lehrern und Schülern entstanden war.
Vor diesem Hintergrund betrat ich sehr optimistisch die Stadthalle Langen, um mir anzuschauen, wie die „Schüler-Schauspieler“ an die tollen Erfolge der Vorjahre anknüpfen würden. Die Stadthalle füllte sich, die Schauspieler waren bereit und nach einer Begrüßungsrede von Frau Höreth-Müller öffnete sich endlich der Vorhang. Das Musical bot eine Vielzahl von verschiedenen Chören auf. Unterstützt wurden sie durch die Streicher, die unter der Leitung von Frau Preisler spielten. Zusätzliche Unterstützung kam von den „Bläsern“ der Dreieichschule, die aus dem Orchestergraben ihr Bestes gaben. Viele Talente aus verschiedensten Klassen verzauberten während des Abends das anwesende Publikum. Die Stadthalle war zwar nicht ausverkauft, aber zu gut 80 Prozent gefüllt. Alle Anwesenden sorgten für eine tolle Stimmung. Es wurde gelacht und geklatscht, sodass man auch den Schauspielern anmerkte, welchen Spaß sie dabei hatten. Das Musical umspannte während der gesamten Spieldauer sehr abwechslungsreich Schauspiel, Gesang bis hin zum Tanz. In dieser letzten Rubrik dürfen die drei Tänzergruppen nicht unerwähnt bleiben.

Mir persönlich gefiel das gesehene Musical „Hairspray“ sehr gut, vor allem, weil es viele lustige Szenen gab, bei denen man sich das Lachen nicht verkneifen konnte. Die Tänzergruppen überzeugten mit abwechslungsreichen Tänzen und die Musiker unterstützten mit Ihrer Musik aus dem Background. Von den Schauspielern konnte ich im Nachgang erfahren, dass ihnen der Auftritt trotz aller Hektik hinter der Bühne sehr viel Spaß gemacht hat. Davon war allerdings auf der Bühne nichts zu sehen. Die Abschlussworte zum überaus gelungenen Abends kamen wiederum von Frau Höreth-Müller Daran anschließend kann ich jedem, der gestern Abend nicht mit dabei war, nur empfehlen, sich die weiteren Auftritte am Mittwoch oder Donnerstag nicht entgehen zu lassen.

Fotogalerien von Florian Ulrich
Premiere After Show

LZ/op-online, 23.7.2015
Nicht erst seit Pop-Stars auch „Gaga“ heißen ist klar, dass es nicht drauf ankommt, was man im Kopf hat, sondern was man drauf trägt… oder sprüht … oder so ähnlich… oder vielleicht doch irgendwie anders ’rum … … … (ihr Pilzköpfe!)?Bevor allerdings praktisch alle endlich so verrückt rumlaufen, -singen und -tanzen durften wie sie wollten, musste erst mal eine kräftige ent-Putinisierung der Mainstream-Kultur angestoßen werden und dieser fette Teenie-Riot spielt im neuen Dreieichschulmusical in -…Baltimore (!),…wo alle Teenies ständig die vom Hairspray „Ultraclutch“ gesponsorte Corny Collins Show im TV glotzen (corny = spießig), in der auch gelegentlich mal „Negro Day“ ist und wo dunkeklhäutige „natürlich“ in der letzten Reihe tanzen – ganz normale Rassentrennung, Vorurteile, Ignoranz und Generation-Gaps der uniformen früh-60s. Biedere Baltimore-Mütter finden of course die Obsession ihrer rhythmisch zappelnden Kids äußerst schwer verständlich:
Generalprobe
„Das schreit doch zum Himmel! Man tanzt nicht zu farbiger Musik.“
„Seien Sie nicht albern! Was is’n hier farbig? Unser Fernseher ist schwarz-weiß!“
Grautöne oder gar Norm-verletzende Farbmischungen führen in Corny-Baltimore schnur-stracks ins Kittchen und nur die Liebe schlägt die rettenden Brücken …- auch 60s, eben.
Melis und Alexandra beim Proben
Hairspray ist dabei weder musikalisches Nostalgie-Stück noch politisches Agitationstheater, auch wenn viele typische 60s-Elemente den modern arrangierten Nummern zugrunde liegen und die „message“ durchscheint. Es ist ein kunterbunter Bühnenspaß, in dem nichts so ernst ist wie in der Wirklichkeit und in dem schlicht „die Post abgeht“. Das Stück ist aus zwei kultigen Hollywood-Filmen (mit „Divine“ bzw. J. Travolta) bekannt und wurde am Broadway und in Köln (mit Uwe Ochsenknecht in einer Hauptrolle) lange erfolgreich gespielt. Aus aufführungsrechtlichen Gründen sind diesmal Sprech- und Liedtexte auf Deutsch.
Lucas als Link Larkin
In der Dreieichschulproduktion sind wie immer fast alle Musik-/Tanz-Ensembles, tolle Sänger, Künstler, Schauspieler, Techniker sowie Lehrer vieler Fachschaften beteiligt und mit der bewährten Mischung aus Originalität, Qualität und Vielfalt stehen wieder einmalige Events an.
Willkommen (zurück) in den Sechzigern – Baltimore ist überall – auch in Langen!


Probenfoto


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